Berufsgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen
der Erzdiözese Wien

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Ausflug Stockerau 11.September 2019
Bei herrlichstem Herbstwetter kamen wir auf Einladung von Maria Jaschok nach Stockerau. Bis 9.45 waren wir mit der Schnellbahn am Bahnhof angekommen.
Lisl Haider und Susi Kopeszki aus Wien, Olga Hofbauer und Petra Weiss aus Wolkersdorf. Johanna Loidl aus Gaaden mit dem Auto. Sie fungierte als Chauffeuse für Olga zu den einzelnen Stationen.
Unser erstes Ziel war der Pfarrhof. Dort erwartete uns schon Anna Endres aus Wr. Neustadt mit 2 Freundinnen. Sie sorgten auch gleich für die erste Stärkung.
Während wir uns stärkten wurde im Pfarrzentrum der Tisch gedeckt und in der Küche das Mittagessen vorbereitet.
Nach Besichtigung der Pfarrhofküche zeigte uns Maria die Bilder eines Stockerauer Künstlers, die das Leben des hl. Koloman darstellten und im Pfarrhofeingang zusammengehängt worden sind.

Danach gingen wir in die Kirche, wo uns Maria eine ganz besondere Kirchenführung hielt. Grundlage war das Hochaltarbild, das das Martyrium des hl. Stephanus darstellt. Einzelne Teile des großen Bildes hatte Maria herauskopiert und so konnten wir die Details aus der Nähe betrachten. In den Erklärungen konnten wir uns selbst auch in einzelne Personen einfühlen. Diese Art der Führung war für uns alle neu.

Einige von uns wollten auch den höchsten Kirchturm Niederösterreichs ersteigen. Über eine Wendeltreppe kamen wir zuerst auf halber Höhe in die Türmerstube, wo bis vor ca. 70 Jahren eine Familie gewohnt hat.Ein herrlicher Ausblick entschädigte uns für die Mühen des Aufstiegs. Zu viert gingen wir noch weiter bis zu den Glocken. Die Tauben, die sich dort eingenistet hatten, ließen uns wieder umkehren.

Über die 217 Stufen wieder gut heruntergekommen, läuteten die Mittagsglocken und wir beteten gemeinsam den "Engel des Herrn" - das Gebet der Pfarrhaushälterinnen. Daran anschließend begaben wir uns zum Mittagessen ins Pfarrzentrum.

Maria Jaschok hatte eine köstliche Gemüsesuppe für uns bereitet. Anna Endres hat von zu Hause für das Mittagessen einen ganz ausgezeichneten Schweinsbraten mit Reis und Erdäpfeln mitgebracht. Ein Paradeissalat und ein Tiramisu vervollständigten das Menü, das jedem Catering große Ehre gemacht hätte.

Nach guten Gesprächen und dem Abwasch machten wir uns zum Bezirksmuseum Stockerau auf den Weg. Maria hatte dort für 14 Uhr für uns eine Führung organisiert.

Im Untergeschoß des sogenannten Belvedereschlössel gibt es das Museum der Stadtgeschichte durch das uns Frau Gabriele Gruber-Redl geführt hat. Wir spürten, dass sie mit viel Herz an und in diesem Museum arbeitet. Natürlich dürfen Exponate zu den Heiligen Stephanus (ihm ist die Kirche geweiht) und Koloman (er wurde als Spion verdächtigt und in der Nähe des Klosters an einem Holunderbaum gehängt) nicht fehlen. Alle Bereiche der Stadtgeschichte bis zu den Industriebetrieben, die hier angesiedelt waren, wurden gestreift. Stockerer wurden die Leute genannt, die die Wurzelstöcke der Bäume im Auwald ausgruben. Daher befindet sich ein solcher Stock, aus dem ein junger Baum treibt, auch im Wappen der Stadt. Das Markt- und Stadtrecht führte zu Wohlstand. Der „Stockerauer Metzen“ wurde das landesübliche Maß für Getreide. Stockerau hatte einige Kasernen und damit auch viele Handwerker, die benötigt wurden. Auch viele Einkehrgasthäuser gab es. Wurde doch hier noch einmal auf dem Weg nach Wien Station gemacht. Interessant war auch das Bild der „Waldschule“. Freiluftklassenzimmer verteilt auf eine große Waldfläche. Sie sollte den Kindern das Lernen in einer gesunden Umgebung ermöglichen. Wir durften auch den Vorläufer eines Plattenspielers (Polyphon) in Aktion erleben. Eine Metallscheibe mit Schlitzen, die darunterliegende Metallzungen - wie bei einer Spieldose - in Schwingung versetzen.
Als Abschluss des Rundgangs wurde uns noch ein Bild gezeigt, das ewiger Kreislauf benannt ist. Im Spruchband über den Personen steht geschrieben: „Armuth macht Demuth, Demut macht Beförderung, Beförderung macht reich, reich macht Hochfahrt, Hochfahrt macht Krieg, Krieg macht Armuth“
Im zweiten Teil des Kellers, der direkt unter dem Schlössel liegt, befindet sich die naturkundliche Sammlung. Tierpräparate sind für uns nichts besonderes, haben wir doch alle in der Schule damit gearbeitet. Nicht so heutige Schüler, die davon eher abgeschreckt werden. Ein Gang in dem sich der Altar, das Harmonium und zwei Bänke aus der alten Evangelischen Kirche befinden führt in den dritten Teil in dem die Ausgrabungsfunde aus dem Bezirk ausgestellt sind. Wir danken ganz herzlich für die interessanten Ausführungen.

Kleine Rast nach der Führung und Lagebesprechung für den Weg zur nächsten Station - Haus von Maria. Bei wenigen Häusern gibt es ein Marien-Marterl im Garten. Maria hat in einer Ecke des Gartens, eine sehr schöne Madonna aus Glas auf einer Säule stehen. Eine Stickerei mit den Anfangsworten des Magnificat ist die Umhüllung der Säule und lädt alle, die daran vorbei gehen ein, stehen zu bleiben und wie Maria Gott zu preisen und über ihn als Retter zu jubeln.
Nach einer Erfrischung mit Saft und einer Stärkung mit Topfen- und Apfelstrudel durften wir dann Maria auch als Künstlerin kennenlernen. Das kleine Vorzimmer bekommt durch das Ölgemälde der Allee eine Weite und Tiefe. Auf einigen Bilder finden sich auch Texte. Links zum Beispiel die Begegnung Jesu mit den Emmausjüngern aus dem Lukasevangelium.

Oft sind es Holzstücke - so erklärte uns Maria, die sie zu einer BIldkomposition anregen. Rechts im Bild das Holz, das zum Bild der Verkündigung anregte - "Mir geschehe wie du es gesagt hast". Ein quer verlaufender Ast sprengt alles, teilt das Holz in ein oben und unten. Ebenso ist es mit dem Ja Marias. Seit damals ist für uns Menschen alles anders.
Text und Fotos: Susanne Kopeszki aus Rundbrief 4/2019
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