Berufsgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen
der Erzdiözese Wien

1010 Wien, Wollzeile 2
e-mail

ÖAG
Home Startseite Bozen-Brixen Eisenstadt Feldkirch Graz-Seckau Gurk-Klagenfurt Innsbruck Linz Salzburg St.Pölten
Wien
über die BG Leitung Geschichte der BG, BG-2011 Statistik Berichte Artikel Rezepte

Exerzitien November 2007 in Wien Gottes Hand - Anna Habermann und
Als Christ mein Leben gehen - Susanne Kopeszki

Gottes Hand

"Ich steh vor dir mit leeren Händen Herr", mit diesem Lied haben unsere Exerzitien begonnen und mit einem Meditationsbild von Walter Habdank. Es zeigt einen Menschen, der in einer großen Hand geborgen ist.

Auch ich suche eine Hand, in der ich geborgen bin. Im Psalm 31,16 heißt es: "In deiner Hand liegt mein Geschick". Gott streckt uns seine Hand entgegen, vielleicht merken wir es in unserer Geschäftigkeit oft nicht, und doch ist sie da. Ich darf alles in seine Hände legen, meine Ängste und Sorgen, meine Unzulänglichkeit und mein Versagen, aber auch meine Freude, meine Erfolge und meine Zweifel.

Vielleicht gelingt es uns manchmal innezuhalten, mitten am Tag für einige ruhige Momente nur da zu sein. Stille ist zeitlos und in dieser Stille erspüren wir vielleicht, dass wir gehalten und getragen sind, geborgen in Gottes Hand.

  Im Psalm 23 begegnen wir dem Herrn als unserem Hirten, "nichts wird mir fehlen". In diesem Psalm ist die Rede von grünen Auen, Ruheplatz am Wasser, aber auch von der finsteren Schlucht und von Unheil. Wir sind auch heute konfrontiert mit Krieg und Hunger in der Welt, aber auch in unserer Nähe herrscht oft Unfriede, Neid, Bosheit, Generationskonflikt. Manchmal taucht auch in mir die bange Frage auf, wohin treibt unsere Gesellschaft, die Politik, die Wirtschaft, die ungerechte Verteilung der Güter, die Zerstörung der Umwelt und vieles mehr. Und nun heißt es im Psalm "ich fürchte kein Unheil, denn du bist bei mir". Trotz allem ist Gott da in dieser unheilen Welt und er will uns herausführen aus unserer Zerrissenheit und unserem Unfrieden. Die finstere Schlucht bleibt keinem von uns erspart, aber am Ende dieser Schlucht erwartet uns Güte und Huld und wir dürfen uns in seine Hand fallen lassen.
Als Christ mein Leben gehen Unser Leben baut auf dem Hintergrund, dass Gott ein Herz für uns Menschen hat. Geborgenheit und Nähe zu erleben ist die eine Seite - das "ora". Die andere, selbstgestalterisch zu sein, das Leben selbst in die Hand zu nehmen und so gut als möglich mit Christus meinen Weg zu gehen und zu gestalten - das "labora". Als Bild diente uns Christopherus, der auf der Suche nach dem Dienst für den mächtigsten König, seine Fähigkeiten im Alltag für die anderen einsetzt. In dieser gewöhnlichen Tätigkeit wird ihm eine Gottesbegegnung geschenkt. Für mich heißt das: soweit es mir möglich ist meinen Weg selbst zu gestalten und mir den Rest schenken zu lassen. Im gewöhnlichen Dienst habe auch ich meine Aufgabe gefunden und manchmal darf ich auch erleben, dass etwas aufblüht.
 

Gott legt sich in meine Hand - erlebbar in der Eucharistie - und doch ist er es, der mich trägt. Meine Antwort könnte sein: "Ich möchte zusammen mit dir meinen Weg finden und gehen, so dass daraus ein Ganzes wird."

Ganz wichtig war in diesen Tagen auch das Teilen von Glaubenserfahrungen mit für uns eher ungewöhnlichen Gegenständen wie Bagger, Einachsern, Anhängern, Raupen, ... die P. Alfred aus seinem Spielzeugfundus in unseren Kreis brachte. Es erstaunte immer wieder, was scheinbar Zufälliges mit unserem Leben und unseren Erfahrungen zu tun hat. Ähnlich ging es uns auch mit der "zufälligen" Schriftstelle.

 

Ganz besonderen Eindruck hat auf mich auch die Abschlussrunde gemacht. Jede sollte sich ein Bild aussuchen, das etwas mit dem Leben in der nächsten Zeit zu tun hat. Um manche Bilder gab es ein richtiges "G'riss". Schlussendlich fand dann jede doch ein Bild, das für sie die Brücke zum Alltag schaffte.

Zu einer ganz eigenen Erfahrung gehörte die persönliche Verabschiedung für jede Teilnehmerin. Es sollte nicht so sein, dass wir alle "auseinandergehen wie Hühner, wenn der Geier kommt." So wurden wir, mit 9 persönlichen Wünschen gestärkt, nach Hause entlassen. P. Gruber ließ es sich nicht nehmen, das letzte Mittagessen in unserer Runde einzunehmen.

Diese Zeilen können nur sehr schlecht wiedergeben, was Exerzitien ausmachen. Das meiste ist nur durch eine persönliche Teilnahme erfahrbar und entzieht sich einen Bericht.

Das gilt in ganz besonderer Weise für die Gottesdienste, die wir in der kleinen Gartenkapelle feierten. Vor Augen hatten wir die Skulptur mit dem Phönix aus der Asche, dem roten Lebensfaden und den guten Händen, die unsichtbar und nur im Schatten erahnbar, unser Leben begleiten. Über uns das Symbol der Dreifaltigkeit und die Gaben des Geistes, die uns zur "Mission" mitgegeben werden.

Auch auf diesem Weg nochmals ein herzliches Danke und "Vergelt's Gott" an P. Alfred Gruber.

zurück zur Berufsgemeinschaft der ED Wien