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Österreichische Arbeitsgemeinschaft
der diözesanen Berufsgemeinschaften der Pfarrhaushälterinnen
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Wir stellen vor: Haushälterinnen und ihre Rezepte:

Rosa Innerebner - Haushälterin des Bischofs von Bozen-Brixen (Südtirol), geb. 1944, seit 2002 Bezirksvorsitzende

Foto Kopeszki

Als 13. Kind einer Bergbauernfamilie bin ich in ganz einfachen Verhältnissen aufgewachsen. Nach der Grundschule wurde ich als 14-jährige zur Haushaltshilfe in ein Pfarrhaus geschickt. Hier habe ich vier Jahre gearbeitet, obwohl mir dies wegen des sehr strengen Pfarrers nicht immer leicht gefallen ist.
Mit 19 Jahren wollte ich in die Altenpflege einsteigen, doch hat mich mein Heimatpfarrer gebeten, ihm den Pfarrhaushalt zu führen. Ich willigte mit der Auflage ein, diese Arbeit nur vorübergehend wahrzunehmen. Daraus wurden dann allerdings 36 Jahre! In Pens, wo es bis 1976 keinen elektrischen Strom gab, wurde ein Pfarrzentrum zum Pfarrhaus dazugebaut. Während der Bauphase habe ich alle Handwerker verköstigen müssen. Die Führung des Zentrums wurde dann mir übertragen: Bei allen Veranstaltungen habe ich mitgeholfen. Im Pfarrhaus waren während des Sommers immer Gastpriester zu versorgen. Bei der Volksbühne habe ich als Souffleuse mitgewirkt. Es war dies eine ausgefüllte, schöne, aber auch sehr arbeitsreiche Zeit. Der Herr Pfarrer und die Pfarrgemeinde schenkten mir viel Vertrauen und schätzten meine Arbeit.
Nach 15 Jahren hat der Herr Pfarrer entschieden, eine Pfarrei auf dem Land zu übernehmen. Tscherms war ganz anders, ich wurde vom Heimweh geplagt. Nach einigen Jahren wurde auch hier ein Pfarrzentrum errichtet. Wieder wurde mir die Führung anvertraut und ich konnte durch diese Arbeit viele Menschen kennen lernen. Ich fühlte mich bald ganz in die Pfarrei integriert; die Menschen mochten mich und ich sie.
1997 ging der Herr Pfarrer in Pension. Inzwischen war er 75 Jahre alt geworden und war nicht mehr ganz gesund. Wieder hieß es Abschied nehmen, es war ein schwerer Abschied! Wir siedelten nach Dorf Tirol oberhalb von Meran. Alles war fremd, ich fing aber sehr bald an, mich am Dorfleben zu beteiligen, ging auf die Leute zu, übernahm den Dienst einer Kommunionhelferin, fertigte die Taufkerzen für alle Täuflinge an, und arbeitete nebenbei in einer kleinen Pension. Wir hatten uns gut eingelebt. Der Gesundheitszustand des Herrn Pfarrers verschlechterte sich zusehends, bis er 1999, einige Tage vor Weihnachten verstarb. Mich von ihm nach 36 Jahren zu trennen, fiel sehr schwer! Er war ein guter Mensch, ich hatte mit ihm alle Freuden und Leiden geteilt. Mir schien, als würde mir der Boden unter den Füßen weggezogen. Ich hatte nun keine fixe Arbeit mehr, war nicht mehr pensionsversichert!
Doch gleich nach der Beerdigung wurde ich gefragt, ob ich nicht im Altenheim von Dorf Tirol mitarbeiten möchte. Eine Woche später trat ich die neue Arbeitsstelle an, viel zu früh! Überall, wo ich gebraucht wurde, bin ich eingesprungen: in der Küche, bei der Wäsche, in der Betreuung der alten Menschen. Die alten Menschen habe ich sehr schnell in mein Herz geschlossen, mit dem Personal habe ich mich gut verstanden. Immer wieder habe ich von Priestern Anfragen erhalten, in einem Pfarrhaushalt einzusteigen, aber ich habe immer abgelehnt. Doch dann hat mich Bischof Wilhelm gefragt, ob ich nicht bei ihm den Haushalt führen möchte. Auch ihm habe ich abgesagt, allerdings mit einem unguten Gefühl. Ich habe mir schließlich eine Bedenkzeit erbeten und habe dann buchstäblich bei Tag und bei Nacht nach einer Entscheidung gerungen. Ich habe schließlich zugesagt, auch wenn mir diese Entscheidung wieder schwer fiel.
Im Jänner 2001 bin ich nach Bozen übersiedelt. Der Anfang war schwer, auch weil ich die Stadt nicht besonders gerne hatte. Mir fehlten die Natur, die Berge, ein eigener Garten. Ich musste mich wieder an neue Menschen und an eine neue Arbeit gewöhnen.
Nun bin ich schon vier Jahre hier und kann sagen, dass ich mich gut eingelebt habe. Der Haushalt des Bischofs ist nicht mit der Arbeit in einem Pfarrhaushalt zu vergleichen. Die Stadt bringt mit sich, dass es schwieriger ist, Kontakte herzustellen. Mit den Menschen von Tscherms und Dorf Tirol stehe ich aber nach wie vor in guter Verbindung. Inzwischen habe ich auch einen großen Garten, der mir viel Freude bereitet, ich bin in die Bezirksleitung der Pfarrhaushälterinnen gewählt worden, und ich kann immer wieder auch längere Wanderungen in den Bergen unternehmen. Ich kann abschließend sagen, dass mir die jetzige Arbeit viele Freude bereitet und dass sie vom Herrn Bischof auch sehr geschätzt und anerkannt wird.

Hausbrot (etwa 6 Laibe)

Zutaten:

400 ml lauwarmes Wasser
25 g Hefe
500 g Vollkornmehl
500 g Weizenmehl
2 Esslöffel Olivenöl
Gewürze nach Belieben: Fenchel, Kümmel, Koriander, Zigeunerkraut (oder Brotklee)
10 g Salz

Zubereitung:

Das lauwarme Wasser mit der zerbröckelten Hefe verrühren. Alle Zutaten untermischen und zu einem Teig kneten. Mit einem Tuch zugedeckt bei etwa 35 Grad 40 Minuten aufgehen lassen. Anschließend den Teig nochmals kneten und zu Brotlaiben formen. Nochmals aufgehen lassen, bis die Laibe die doppelte Größe erreichen. Bei 200 Grad backen, bis die Brote schön braun sind.