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Österreichische Arbeitsgemeinschaft
der diözesanen Berufsgemeinschaften der Pfarrhaushälterinnen
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Arbeit der Pfarrhaushälterin -
Beitrag zur (Lebens)Kunst
Predigt von Diözesanbischof Dr. Egon Kapellari, Graz
beim Gottesdienst "25 Jahre ÖAG" in Mariazell
Diözesanbischof Dr. Egon Kapellari, Foto: F.Bertl
Foto: Ferdinand Bertl
Aus vielen Orten Österreichs kommend haben vor uns hier in Mariazell versammelt, um einen Dankgottesdienst zu feiern für 25 Jahre des Bestehens und Wirkens der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen.
Der Name dieses Gnadenortes schließt das Wort Zelle ein. Es war im Mittelalter häufig in Gebrauch, um eine kleine Klostergemeinschaft und ihr kleines Haus zu bezeichnen. So war es auch bezogen auf Mariazell, wo der Mönch Magnus, aus dem Benediktinerkloster St. Lambrecht in der nordwestlichen Steiermark kommend, eine Zelle begründet hat, in der - so sagt die Überlieferung - das bis heute erhaltene Gnadenbild Marias mit dem Christuskind auf ihren Armen geborgen war.

Das kleine Haus Mariens, die Marienzelle, wurde später mit dem weiten Mantel einer großem Kirche umgeben, die heute auch uns einhüllt, wie ein festliches Kleid, wie ein Feiertagsgewand. In diesem Gotteshaus haben Millionen von Menschen Einkehr gehalten mit Dankbarkeit oder Sorgen und mit Hoffnungen im Herzen. "Ich hab' wunderbare Hilf' erlangt" liest man auf manchen Votivbildem, die hier wie in anderen großen Marienwallfahrtsorten aufbewahrt werden.

Heute fügen Sie, liebe Pfarrhaushälterinnen, sich in die lange Reihe der Pilger und Pilgerinnen ein, die von Generation zu Generation hierher gekommen sind. Bei den Zelle, dem kleinen Haus Mariens inmitten der großen Basilika Mariazell verweilen Sie dankend und bittend, denn es gibt gewiss viel zu danken für sich selbst und für die Gemeinschaft die nun schon durch ein Vierteljahrhundert trägt und hilft. Und es gibt allemal und besonders auch heute viel zu bitten. Bei der Zelle, dem Haus Mariens, denken Sie auch an das Pfarrhaus, die Pfarrhäuser, in denen Sie wirken oder gewirkt haben, manche schon durch viele Jahre, ja Jahrzehnte. Ihr Dienst galt und gilt den Priestern und anderen im Haus Wohnenden aber auch den vielen Menschen, die hierher kommen und erwarten dürfen, dass sie willkommen sind.

Kirche und Kultur gehören seit den frühen Zeiten des Christentums fest zusammen. Das soll sich nicht nur in den schönen Kirchenhäusern zeigen, sondern auch in der Lebenskultur eines Pfarrhauses, wo Altes sorgsam bewahrt und auch Neues eingeborgen ist. Die Arbeit der Pfarrhaushälterin galt und gilt besonders auch dieser Lebenskultur, ob als Handarbeit oder als Hilfe in der Verwaltung. Wenn diese Arbeit unter erfreulichen Bedingungen getan werden kam, ist sie allemal auch so etwas wie Kunst. Kunst der Begegnung, der geglückten Begegnung mit Menschen, die im Haus wohnen oder ins Haus auf Besuch kommen. Ich danke der österreichischen Arbeitsgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen in diesem Zusammenhang auch für die grossen und erfolgreichen Bemühungen um die Bildung und Weiterbildung ihrer Mitglieder, die viele Früchte getragen hat und trägt.

 

 

Alle Arbeit wird für Christen, wenn sie das Wesen des Christentums wirklich tief erfasst haben, beseelt durch das Gebet, durch die Verbindung mit Gott. "Ora et labora -"Bete und arbeite" -.- dieser Mönchsspruch hat auch Mariazell seit seiner Gründung geprägt. Er ist eigentlich eine Lebensregel für alle Christen und so auch für Sie, liebe Pfarrhaushälterinnen, und für mich. Weil wir dies wissen und auch leben, sind wir heute hierher gekommen, um bei der Zelle Mariens neue Kraft dafür zu erbitten. Ich danke Ihnen als Bischof dieser Diözese, die Mariazell umschließt, und auch im Namen der anderen Bischöfe Österreichs für Ihren getreuen und so wichtigen Dienst, der Teilhabe, am Apostolat ist.

Am Schluss wiederhole ich einen Segensspruch, der hier in Mariazell in vielen Jahrhunderten unzählige Male gesprochen worden ist - "Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib ".