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Österreichische Arbeitsgemeinschaft
der diözesanen Berufsgemeinschaften der Pfarrhaushälterinnen
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Beitrag aus der Festschrift:
Christina Burgstaller: Stellvertreterin in der BG der Diözese Innsbruck
Zuversicht

Ich bin Christina Burgstaller, seit 1995 Pfarrhausfrau und zur Zeit in der Stadtpfarre St. Andrä - Lienz in Osttirol. Von Susanne bin ich gefragt worden, ob ich hier in Mariazell über die Zuversicht sprechen möchte. Ich habe mich gerne dieser Herausforderung gestellt. Zuerst wollte ich euch allen mit Begeisterung davon erzählen, was da alles so lebt in mir.
Die Begeisterung ist dann doch ein bisschen geschrumpft, als ich begann, nachzudenken. Ich stellte fest, wie sich meine Einstellungen zum Beruf in diesen sechs Jahren verändert haben. Am Anfang spürte ich nur Freude und Begeisterung für diesen Beruf Mit viel Elan trat ich in den neuen Lebensabschnitt ein. Oft spürte ich sogar eine ausgesprochene Berufung.

Meine Gefühle wurden bestätigt von einem guten Bekannten, der voller Hochachtung meinte: Pfarrhausfrau ist ein wertvoller Beruf-
Du stehst in der Öffentlichkeit und
präsentierst die lebendige Kirche

Oft schon durfte ich es so erleben. Nicht nur im negativen Sinne der Beobachtung, sondern in einem positiven Stellenwert der Gemeinde. So zum Beispiel wird mancherorts bei Veranstaltungen neben dem Pfarrer auch ein Platz für die Pfarrhaushälterin reserviert. Wir lernen viele Persönlichkeiten kennen und dürfen am gleichen Tisch mit ihnen sitzen. Das gibt mir ein Gefühl von Selbstwert.

Mit einer Leichtigkeit packte ich alles all, was so auf mich zukam. Meinen Kolleginnen schenkte ich keinen Glauben, wenn sie von auftretenden Schwierigkeiten sprachen. Doch schon bald spürte ich selber, was sie meinten:
*Es ist nicht immer leichte so viel Zeit miteinander im Dienstverhältnis zu leben
*Gegen das veraltete Anschauungsbild einer Pfarrhausfrau anzukämpfen
*Stillschweigend viele Demütigungen hinzunehmen
* Eventuelle Umstellungen in einer neuen Pfarre zu bewältigen
* Die vielen Gäste zu bewirten Ein großes Haus immer in Ordnung zu halten.

Nicht immer mit der Zuversicht es zu schaffen, gehe ich meinen Weg. Denn es gibt Tage und Wochen, da stehen die "Sterne der Zuversicht" so ungünstig, dass ich mir vor komme wie im Märchen "Rumpelstilzchen": "Ich soll aus Heu Gold schaffen." Doch wie geht dies, wenn die Begleitumstände und Arbeitsbedingungen im Pfarrhaus dagegen sprechen?
Doch dann kommt ein für unser Arbeitsfeld sehr wichtiger Zuversichtsfaktor die Zeit. Manche Probleme lösen sich von selber, wenn man ihnen Zeit lässt.

Zuversicht heißt ja: jeder Tag ist ein Neubeginn
Zuversicht heißt: mit festem Vertrauen in die Zukunft schauen

Unsere Seele ernährt sich von Zuversicht. Dabei tut's uns Pfarrhausfrauen einfach gut, wenn die Priester und pfarrlichen Mitarbeiter bereit sind, sich noch mehr in unsere Tätigkeiten hineinzufühlen und mit uns zu denken. Es tut mir auch gut zu merken, dass unser Bischof Alois Kothgasser den Pfarrhausfrauen gegenüber sehr aufgeschlossen ist, dass er uns ernst nimmt und uns zuhört.
So durfte ich es in den Gesprächen bei der Pfarrvisitation im März erleben; und das weckt Hoffnung und Zuversicht
.

Liebe Pfarrhausfrauen - ich glaube, wir müssen wieder mehr zu unserer wirklichen Arbeit stehen. Selbstfindungs- und -bewusstseinsarbeit ist bestimmt sehr wichtig. Wir dürfen aber unsere eigentliche Arbeit nicht leugnen. Dazu gehört eben einmal kochen, waschen, dekorieren, trösten, telefonieren, assistieren usw. Und in All dem müssen wir auch auf die Bedürfnisse unserer Dienstgeber Rücksicht nehmen.

An dieser Stelle möchte ich auch an die Worte von Herrn Praßl in Graz erinnern. 'Er sagte.- "Wir haben so viele Qualitäten und so viel Kreativität, das müssten wir auch herzeigen. "
Liebe Pfarrhausfrauen - in 25 Jahren Berufsgemeinschaft hat sich sehr viel getan. Wir sind es, die das Ansehen unseres Berufsstandes positiv beeinflussen können, indem wir die vielen Fähigkeiten, die wir uns angeeignet haben, immer wieder auffrischen. Und dies in einem lebendigen Miteinander, wo Alt und Jung sich gegenseitig respektieren und bereit sind, voneinander zu lernen.

Wir stellen vor - Phh und ihre Rezepte

Ich komme zum Schluss: die Verzauberung des Anfangs ist zwar etwas schmerzlich der Realität gewichen. Aber immer wieder blitzen Funken starker Zuversicht auf Und so träume ich weiter von meinem Ziel, im Pfarrhaushalt einmal Jubiläum zu feiern. Ich blicke mit Hoffnung, in die Zukunft und lasse mir viel Zeit dabei.

Ein Kirchenlied sagt: "Wer seine Zuversicht auf Gott setzt, den verlässt er nicht." In diesem Sinne wünsche ich unserer Berufsgemeinschaft viel Kraft, Lebendigkeit und ein schwungvolles Weitergehen.