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Österreichische Arbeitsgemeinschaft
der diözesanen Berufsgemeinschaften der Pfarrhaushälterinnen
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Pfarrhaushälterinnen auf der Schulbank
Erster gesamtösterreichischer Ausbildungskurs für Pfarrhaushälterinnen

in der Fachschule für ökologische Landwirtschaft in Gaming
Allgemein 1. Block 2. Block 3.Block Rückblick Folgetreffen-August 2008


Text und Foto: Mag. Josef Wessely, Kirche bunt
Teilnehmerinnen, ReferentInnen, Dienstgeber,

Berufsbegleitender Aus- und Weiterbildungskurs In praktisch allen Berufen haben sich durch technische Entwicklungen und gesellschaftliche Veränderungen in den letzten Jahrzehnten Berufsbild und Anforderungen stark verändert. Das gilt auch für kirchliche Berufe, für Priester genauso wie Laienmitarbeiter, ganz besonders aber auch für die Pfarrhaushälterinnen. Gerade in kleinen Pfarren, wo es keine sonstigen hauptamtlichen Mitarbeiter/innen gibt, sind sie oft der einzige Ansprechpartner, wenn der Priester nicht erreichbar ist. Und immer mehr muss auch die Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen der Pfarre gepflegt werden.
Ein bunter Fächer von Aufgaben Es ist wahrlich ein Beruf mit einer Vielzahl von Anforderungen und Tätigkeiten, die je nach pfarrlicher Situation und den eigenen Begabungen und Fähigkeiten ganz unterschiedlich sind. 17 Aufgabenbereiche hat die frühere Vorsitzende der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen, die Wiener Pfarrhaushälterin Susanne Kopeszki, einmal zusammengetragen. Sie zählte auf: Wirtschafterin, Köchin, Gastgeberin, Sekretärin, Telefonistin, Wäscherin, Gärtnerin, Näherin, Krankenpflegerin, Vermittlerin, Mesnerin, Lektorin, Kommunionhelferin, Pfarrgemeinderätin, Gruppenleiterin, Organistin, Katechetin. Sicher könnte die eine oder andere Pfarrhaushälterin da noch eine Spezialaufgabe hinzufügen. Und natürlich übt nicht jede alle diese Funktionen aus, aber es kommt doch bei jeder ein ganzes Bündel von Aufgaben zusammen, für die Erfahrungsaustausch untereinander und Weiterbildung hilfreiche Angebote darstellen.
Berufsbegleitender Kurs seit 2005 Um den Pfarrhaushälterinnen ein entsprechendes Rüstzeug für diese vielfältigen Aufgaben mitzugeben, wurde von der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen schon lange überlegt, wie man den Kolleginnen mit einem speziellen Ausbildungsangebot Hilfe und Unterstützung anbieten könnte. Seit 2002 ist Margret Pöchhacker, bis 2006 Pfarrhaushälterin in Gaming und seither in der St. Pöltner Dompfarre, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft. In Gesprächen mit Direktion und Lehrerinnen der Landwirtschaftlichen Fachschule Gaming reifte der Plan, einen berufsbegleitenden Kurs in Gaming anzubieten. Ein vierwöchiges Kursprogramm wurde ausgearbeitet und ab Sommer 2005 wurde je eine Kurswoche in den Sommerferien und in den Semesterferien abgehalten.
Vielfalt in Theorie und Praxis Ein kleiner Überblick über die Themen der Kurse zeigt die Vielfalt dieser Ausbildung. Das Themenspektrum reichte von der Persönlichkeitsentwicklung über berufsspezifische Themen bis hin zu praktischen Tipps und Übungen. Im Bereich Persönlichkeitsbildung ging es um die Vermittlung psychologischer Grundkenntnisse, um das eigene Persönlichkeitsprofil zu beurteilen und darin Chancen zum persönlichen, inneren Wachstum zu erkennen, aber auch um mit Konflikten besser umgehen zu können. Ein wichtiger Bereich war die Gesprächsführung mit Menschen in besonderen Lebenssituationen - bei freudigen Ereignissen genauso wie in Krisensituationen und bei Todesfällen. Außerdem gab es ein Kommunikationstraining und Tipps zum Zeitmanagement und zur Stressbewältigung.
  Zum berufsspezifischen Bereich gehörten auch spirituelle Themen. Dompfarrer Norbert Burmettler bot eine Hinführung zum Lesen der Bibel und eine Einführung ins Stundengebet der Kirche. Der Geistliche Assistent der St. Pöltner Berufsgemeinschaft, Pfarrer Karl Hasengst (Scheibbs), referierte über die Bedeutung des Pfarrhauses für die gesamte Pfarre. Die Arbeit mit Gruppen und die Übernahme von Leitungsaufgaben standen ebenfalls auf dem Ausbildungsplan. Und schließlich befasste man sich mit der liturgischen Gestaltung von Festen und Feiern. Die praktischen Themen reichten von der Tischkultur bei Festen und Feiern über Blumenschmuck und Raumgestaltung, festliche Küche und Diätküche, umweltbewusste Haushaltsführung und gesunde Ernährung bis hin zu häuslicher Krankenpflege. Gartentipps und Tipps zur sachgerechten Pflege von Kunstgegenständen rundeten das Angebot dieses Kursteiles ab.

Ein pastoraler Beruf

Es war in allen vier Kurswochen ein dichtes Programm, das die Teilnehmerinnen zu absolvieren und über das sie dann auch noch eine Hausarbeit zu verfassen hatten. Dennoch gab es von allen zum Abschluss nur Lob für die Ausbildungswochen, die durch die abwechslungsreichen Themen immer interessant blieben und noch Raum zu Begegnung und Erfahrungsaustausch untereinander ließen, sodass viele Teilnehmerinnen auch weit über die gemeinsamen Tage hinaus ein festes Band der Freundschaft verbinden wird. 24 Teilnehmerinnen aus den Diözesen Wien, St.Pölten, Linz, Salzburg, Graz-Seckau und Gurk-Klagenfurt haben den Kurs mit Erfolg absolviert. Der St. Pöltner Pastoralamtsdirektor Msgr. Wilfried Kreuth unterstrich bei der Überreichung der Dekrete den hohen Stellenwert des Berufs der Pfarrhaushälterin, der immer mehr zum pastoralen Beruf werde. Es komme der ganzen Pfarre zugute, wenn der Pfarrhof ein offenes Haus sei und dort ein Klima des Willkommenseins herrsche.

  Aus: St. Pöltner Kirchenzeitung vom 18.2.2007
Zum Abschluss feierte der GA der ÖAG Prälat Egon Katinsky in der Pfarrkirche Gaming einen Gottesdienst mit den Teilnehmerinnen.
Beim Festakt und der Überreichung der Dekrete waren auch einige Pfarrer anwesend.
Die Fachschule hat sich mit einem Festessen als Gratulant eingestellt.
Von den Teilnehmerinnen wurde schon ein Treffen zum Wiedersehen geplant.